Begonnen hat ihre Hilfe vor acht Jahren als der „Verein Deutsche Sprache“, dem Kopp verbunden ist, Gastgeber für Deutschlehrer aus Westafrika suchte. Kopps nahmen Finlé Ivo aus Burkina Faso für eine Woche bei sich auf und was ihr Gast aus seinem ebenso heißen wie armen Heimatland erzählte, veranlasste sie spontan dazu, Hilfe zu leisten. Mit 1000 Euro für Mikrokredite für 20 Frauen in Ivos Geburtsort Oullo fing alles an. „Das entspricht dort etwa dem Zehnfachen an Wert wie hier, und wir konnten die Frauen so beim Aufbau einer eigenen Hühner- oder Schweinezucht unterstützen“, erzählt der Erbenheimer, der sich viele Jahre ehrenamtlich in der Kommunalpolitik engagiert hat. Bis heute wurde daraus die stolze Zahl von mehr als 500 Mikrokrediten, die in insgesamt vier Orten vergeben wurden.
2014 lernte Kopp Claudia Papenhausen und ihren Verein „Lernen dürfen“ aus Eppstein kennen, die in Burkina Faso Schulen baut, und reiste mit ihr im Jahr darauf erstmals selbst dorthin. Er entschied sich, dort noch mehr zu tun: „Das alles zu sehen und nicht zu helfen, wäre unterlassene Hilfeleistung gewesen“, betont er.
Nach vielen Monaten des vielfältigen Engagements konnte 2017 in Oullo endlich der Wunsch nach sauberem Wasser mittels eines 60 Meter tiefen Brunnens mit Hochtank und Solarpumpe erfüllt werden. „Jetzt müssen die Kinder nicht mehr an Durchfall sterben“, freut sich Kopp. Das saubere Wasser wird mittlerweile auch in die drei Nachbarorte Oury, Koena und Mou transportiert. Dort sollen bald durch Spenden eigene Brunnen entstehen. Auch die Alphabetisierung der Bevölkerung und die landwirtschaftliche Ausbildung stehen im Fokus seiner Unterstützung. Ein weiteres Anliegen ist Kopp die große Zahl von Kindern und Jugendlichen, die nicht wissen, wie sie ihre Zukunft in diesem armen Land gestalten sollen. „In Burkina Faso sind 50 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahren. Ungewollte Schwangerschaften stürzen die Familien in Not“, betont er. Schließlich fand er in „Lebenschancen International“ eine Organisation, die sich mit der Minderung ungewollter Schwangerschaften, mit Aufklärung und dem Thema der Mädchenbeschneidung beschäftigt.
Sehr glücklich waren er und „Lebenschancen International“ deshalb über eine Spende in Höhe von 20 000 Euro der Unternehmensgruppe Krieger + Schramm aus Frankfurt, die Kopp im Februar als Unterstützung seines Anliegens entgegennehmen konnte.
Wer Günther Kopps Engagement unterstützen will, kann seine Spende an „Lebenschancen International“, IBAN DE87 7205 0101 0000 0227 72 richten und als Verwendungszweck je nach Wunsch „Familienplanung“ oder „Mikrokredite“ Burkina Faso angeben.
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Ein Artikel von Barbara Yurtöven, erschienen im Wiesbadener Kurier am 02. März 2021.